Was sind die Arbeitsbereiche von Schallbündeln?
Bei der automatischen Prüfung wird das Prüfstück auf vorgeschriebenen Bahne'n abgetastet, obwohl die möglichen Fehlstellen sicherlich nicht alle auf diesen Bahnen liegen. Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit soll aber die Prüfung möglichst schnell vonstatten gehen. Man muss darum in Kauf nehmen, daß zur Bewertung nicht
mehr wie bei der Handprüfung die höchstmöglichen Echos eines Reflektors zur Verfügung stehen. Bei der automatischen Prüfung können demnach gleiche Reflektoren mit unterschiedlicher Empfindlichkeit nachgewiesen werden, je nach dem an welcher Stelle des Schallfeldes sie liegen. In diesem Zusammenhang sei daran erinnert, daß das Schallfeld sich im Rhythmus der Impulsfolgefrequenz auf- und abbaut (Kap. 7).
Damit bei der automatischen Prüfung keine unerwünschten Prüflücken entstehen, muß das Prüfraster den Bedingungen angepasst sein, die das Schallfeld und die zu erwartenden Reflektoren stellen. Es reicht nicht, die Prüfbahnen einfach unter Berücksichtigung der Abmessungen des Prüfkopfs festzulegen, entscheidend sind die Abmessungen des als Arbeitsbereich zugelassenen Teils des Schallfeldes.
Dieser Arbeitsbereich kann mit den Diagrammen Bild 46, 47 für die
Fehlerabtastung ermittelt werden. Zum besseren Verständnis ein Beispiel:
Welcher Arbeitsbereich ergibt sich bei Verwendung eines Prüfkopfs
mit Di, Ni unter Berücksichtigung der Forderung, dass innerhalb
dieses Bereichs ein (Ersatz-) Reflektor von d=6 mm mit einem Echo angezeigt wird, das weniger als 6 dB unter der höchstmöglichen Echoanzeige liegt? Diese Forderung bedeutet, daß Diagramme für den 6-dR-Ahfall hei fester Schwelle (Bild 47) verwendet werden müssen. Zur Beurteilung des Drucks auf dem Mittelstrahl des
Schallbündels dient das Abstanddiagramm Bild 40 ( AVG). Mit der normierten Reflektorgröße G ermittelt man für verschiedene
normierte Abstände Z die normierten Verschiebungen B. Diese Werte werden mit Di und Ni in absolute Werte umgerechnet. Man
erhält so Grenzpunkte des gesuchten Arbeitsbereichs (Bild 48).
Trägt man b2/2 und b4/2 symetrisch zum Mittelstrahl des Schallbündels auf (Bild 48), so erhält man einschließlich der Punkte z1 und z5 eine geschlossene Kurve, die den gesuchten Arbeitsbereich begrenzt, in dem ein 6- mm- Reflektor durch Echos angezeigt wird, deren Amplituden- Differenz kleiner als 6 dB ist.
Fragt man nicht nach dem volumenbezogenen Arbeitsbereich, sondern nur nach der Breite des Arbeitsbereichs in einem festen Reflektorabstand Zr, kommt man ohne Berücksichtigung des Abstandsgesetzes (Bild 40) aus. Die Breite des Bereichs für einen 6-dBAbfall des Echos ergibt sich dann direkt aus dem Diagramm für die relative Schwelle (Bild 46).