Wie erstelle ich ein Belichtungsdiagramm für Röntgenstrahlen?
Wie erstelle ich ein Belichtungsdiagramm für Röntgenstrahlen?
Die Erstellung eines Belichtungsdiagramms erfordert entweder einen großen Stufenkeil oder eine Reihe von Platten unterschiedlicher Dicke, die aus demselben Material bestehen, auf das sich das Diagramm bezieht. Die Zunahme der Dicke zwischen den aufeinanderfolgenden Schritten ist konstant, variiert jedoch für verschiedene Materialien von 0,5 mm bis zu mehreren Millimetern.
Bei Untersuchungen mit einer Röhrenspannung unter 175 kV kann die Dicke des Keils bei jeder Stufe um 0,5 oder 1,0 mm steigen; bei Röntgenbildern mit einer höheren Röhrenspannung kann die Zunahme bei 2 bis 3 mm liegen. Außerdem sollten mehrere flache Platten aus demselben Material und mit einer vorgegebenen Dicke (z. B. 10 mm) verfügbar sein. Wenn die Dicke eines Stufenkeils zum Beispiel von 0,5 bis 10 mm reicht, würden Stufenkeil und Flachplatte zusammen einen Dickenbereich von 10,5 bis 20 mm ergeben.
Vor der Erstellung eines Belichtungsdiagramms ist es sinnvoll, zunächst vorbereitende Diagramme zu erstellen: das sogenannte „Dichte-Dicke-Diagramm“ für den Spannungsbereich des spezifischen Röntgengeräts sowie ein „kV-Dicke-Diagramm“.
Die beiden vorbereitenden Diagramme werden anhand der folgenden Daten erstellt:
- Röntgengerät: Röhrenspannung 60–200 kV, Röhrenstrom 5–10 mA
- Filter: keine
- Quelle-Film-Abstand: 80 cm
- Material: Stahl
- Verstärkerschirme: keine
- Filmtyp: D7
- Dichte: 2,0
- Entwicklung: automatisch, 8 Minuten bei 28 °C in Entwickler G135
Bei einem Röhrenstrom von z. B. 8 mA und einer Belichtungszeit von 1 Minute (d. h. 8 mA.min) werden Röntgenbilder des Stufenkeils bei Spannungen von beispielsweise 75, 90, 105, 120, 135, 150, 165, 180 und 195 kV gemacht. Für jede Belichtung wird nur ein schmaler Streifen des Films verwendet. Der gleiche Vorgang wird beispielweise bei 10 mA mit einer Belichtungszeit von 20 Minuten (d. h. 200 mA.min) wiederholt.
Nach dem Entwickeln der Röntgenbilder wird die Dichte aller Stufen mit einem Densitometer gemessen, siehe Abschnitt 9.2.
Die gemessenen Dichten werden grafisch gegen die Materialdicke aufgetragen, für die sie erhalten wurden. Eine sanft geschwungene Linie verbindet dann die Punkte für eine bestimmte Spannung. Es ergeben sich zwei vorbereitende Diagramme (Abbildung 2-9) bei 8 mA.min und bei 200 mA.min.
Die (vorläufigen) „Dichte-Dicke-Diagramme“ liefern, wie beschrieben, die Daten, die für die Erstellung des endgültigen Belichtungsdiagramms benötigt werden. Um etwaige Ungenauigkeiten zu beseitigen, wird ein Zwischendiagramm (basierend auf den vorläufigen Diagrammen) für die Dichte 2 erstellt, wobei die bereits in den ersten Diagrammen erfassten Daten verwendet werden.
So entsteht das „Dicken-Röhrenspannungsdiagramm“ in Abbildung 3-9. Die Punkte, die sich auf dieselbe Belichtungsreihe beziehen, werden dann in einer glatten Linie verbunden, um die Zwischenkurven für 8 mA·min und 200 mA·min zu erzeugen. So können Abweichungen in den Ergebnissen jedes Röntgenbildes ausgeglichen werden.