Strahlungsmessung und persönliche Schutzausrüstung
Aus dem bisher Gesagten ergibt sich, dass die Feststellung des Vorhandenseins ionisierender Strahlung und die Messung ihrer Intensität von größter Bedeutung sind. Da ionisierende Strahlung nicht mit den Sinnen wahrgenommen werden kann, werden Detektoren und Messgeräte eingesetzt. Es gibt verschiedene Instrumente, mit denen der Röntgentechniker die Strahlung messen oder registrieren kann. Die gebräuchlichsten Messinstrumente sind:
- Dosisleistungsmessgeräte
- Szintillationszähler
Die gängigsten Instrumente zum persönlichen Schutz sind:
- Stab-Dosismesser (PDM)
- Thermolumineszenz-Plakette (TLD)
- Filmplakette
Strahlungsmessgeräte
Dosisleistungsmessgeräte
Ein tragbarer Geiger-Müller-Zähler mit einer Größe von 7 x 15 x 4 cm, siehe Abbildung 1-19, ist das am häufigsten verwendete Instrument zur Messung der Dosisleistung, aber auch die genauere und teurere Ionisationskammer wird als Strahlungsmonitor verwendet. Beide Geräte messen den elektrischen Strom, der durch die Ionisierung erzeugt wird. Das Strahlungsniveau kann sofort an einem Mikroampere-Messgerät mit kalibrierter μSv/h- oder mSv/h-Skala abgelesen werden. Einige Strahlungsmonitore geben ein akustisches Signal ab, wenn eine voreingestellte Dosis überschritten wird. Die Geräte werden von Personal verwendet, das mit radioaktivem Material oder Röntgengeräten arbeitet, um den Sicherheitsabstand und die Dosisleistung von z. B.10 μSv/h an der Sicherheitsbarriere zu bestimmen. Ein GM-Zähler hat einen Messbereich von 1 μSv/h bis 2 mSv/h.
Szintillationszähler
Dies ist ein genaues und multifunktionales Instrument zur Messung und Analyse von Strahlung. Das Auftreffen ionisierender Strahlung auf einen Natrium-Jod-Kristall wird in schwache Lichtblitze umgewandelt, die von einem integrierten Fotovervielfacher zu elektrischen Impulsen verstärkt werden. Durch die Messung von Amplitude und Anzahl dieser elektrischen Impulse können Energie und Intensität (die Dosis) der Strahlung bestimmt werden. Diese Instrumente werden vor allem für wissenschaftliche Zwecke verwendet.
Persönliche Schutzausrüstung
Stab-Dosismesser (PDM)
Der Stab-Dosismesser besteht aus einem Quarzfaser-Elektrometer und einem einfachen optischen Linsensystem, das in einem füllfederhalterartigen Gehäuse untergebracht ist, siehe Abbildung 2-19. Ein kleines Ladegerät wird verwendet, um die Faser elektrisch aufzuladen, die dann durch das Objektiv betrachtet werden kann. Die Faser wird auf die Nullmarkierung der kalibrierten Skala als Anfangseinstellung für den Arbeitszeitraum eingestellt. Jede Strahlung führt durch ihre ionisierende Wirkung zur Freisetzung der Ladung und zur Bewegung der Faser über die Skala. Die Menge der empfangenen Strahlung kann auf der geeichten Skala abgelesen werden. Diese Art von Instrument eignet sich hervorragend für den persönlichen Schutz, da es klein, preiswert und einigermaßen robust ist. Es lässt sich leicht ablesen und zeichnet die gesamte empfangene Strahlung für den Arbeitszeitraum mit einer Genauigkeit von ±10 % auf.
Thermolumineszenzdosimeter (TLD-Plakette)
Das TLD-Meter besteht aus einer Aluminiumplatte mit runden Öffnungen. Zwei von diesen enthalten lumineszente Kristalle. Abbildung 3-19 zeigt ein offenes TLD-Meter und daneben die Platte mit den Kristallen. Rechts in der Abbildung ist das gleiche Meter im geschlossenen Zustand zu sehen. Bei der Auslesung des Meters wird nur ein Kristall zur Bestimmung der monatlichen Dosis verwendet. Der andere dient als Ersatz und kann, bei Bedarf, zu Bestimmung der Gesamtdosis ausgelesen werden. Das TLD-Meter reagiert auf Röntgen- und Gammastrahlung von 30 keV und höher. Der Dosismessbereich ist groß und reicht von 0,04 mSv bis 100 mSv bei einer Genauigkeit von ±5 %. Das Gerät ist 60 x 40 x 10 mm groß und bequem zu tragen.
Filmdosimeter (Filmplakette)
Die Filmplakette besteht aus zwei Stück Röntgenfilm, die sich, zusammen mit Filtern, in einer speziellen Halterung befinden. Am Ende eines bestimmten Zeitraums werden die Filme entwickelt und die Dichte gemessen. Die Strahlenmenge, der der Träger ausgesetzt war, kann dann mithilfe der Dichte-/Belichtungskurven bestimmt werden
und die Art der empfangenen Strahlung kann durch Prüfung der Dichten hinter den Filtern ermittelt werden. Filmdosimeter, wie in Abbildung 4-19 sind sehr kostengünstig und stellen eine ausreichend genaue Methode zur
Personalüberwachung in bestimmten Bereichen dar. Sie sind 25 x 25 x 5 mm groß, robust und bequem zu tragen.