Was ist automatische Filmentwicklung?
NDT-U (universal) Filmentwicklungsgerät:
In den letzten Jahren ist die Verwendung von automatischen Entwicklungsgeräten für die
Behandlung von Röntgenfilmen erheblich gestiegen. Der Prozess ist nicht nur schneller und effizienter, seine
Einheitlichkeit führt auch zu einer verbesserten Bildqualität. Die Gesamtentwicklungszeit liegt zwischen
1,5 und 12 Minuten (Sollwert 8 Minuten), was deutlich kürzer ist als bei der manuellen
Entwicklung. Von diesen 8 Minuten befindet sich der Film nur 100 Sekunden lang in der
Entwicklerlösung. Das ist die sogenannte „Tauchzeit“. Diese kürzeren Entwicklungszeiten wurden durch
die Verwendung spezieller Chemikalien (G135 und G335) und eine höhere Temperatur der
der Lösungen ermöglicht: 28 °C anstelle von 20 °C.
Die kürzeste Entwicklungszeit von 1,5 Minuten ist entscheidend für die Entwicklung der speziellen
Filme, die auf Rohrverlegeschiffen verwendet werden, wo Ergebnisse schnell verfügbar sein müssen.
Die verwendeten Chemikalien sind bei höheren Temperaturen aktiver. Die höhere Temperatur der
Lösungen führt zu einem Anschwellen der Emulsionsschichten, was wiederum zu einer
schnelleren Diffusion der Flüssigkeit durch die Schichten und folglich zu einer schnelleren Wirkung der Chemikalien führt.
Angeschwollene Emulsionsschichten haben jedoch den Nachteil, dass sie weicher und somit
anfälliger für Beschädigungen sind; ein Kompromiss zwischen den Vor- und Nachteilen besteht
darin, einen sorgfältig bestimmten Anteil an Härtungsmitteln zum Fixiermittel zuzufügen.
Chemikalien für die Verwendung in automatischen Filmentwicklungsgeräten enthalten zudem Additive, die die Oxidation der Lösungen und
die Bildung von Schleiern in den Emulsionen verhindern.
Die automatische Filmentwicklung macht Ergebnisse nicht nur schneller verfügbar, sondern standardisiert auch den Entwicklungsprozess (verbesserte Reproduzierbarkeit/Einheitlichkeit) und infolgedessen auch die Belichtungstechnik. Das erhöht die Qualität und Zuverlässigkeit der Radiographie als Methode der zerstörungsfreien Prüfung.
GE Inspection Technologies liefert integrierte Agfa-Systeme, bei denen Röntgenfilme, Chemikalien und Entwicklungsgeräte aufeinander abgestimmt sind. Durch die einheitlichen Merkmale der Filme, sorgfältig formulierte Chemikalien, kontinuierliche Bewegung, automatische Nachfüllung und genaue Temperaturregelung der Lösungen in den Entwicklungsgeräten sorgen Agfa-Systeme für Ergebnisse höchster Qualität.
Das Agfa NDT-U Entwicklungsgerät ist mit einem Infrarotfilmtrockner ausgestattet und seine Funktionen werden von einem Mikroprozessor gesteuert. Sein Durchsatz hängt von der erforderlichen Zykluszeit (einstellbar von 1,5 bis 12 Minuten) und der Filmgröße ab. Es können alle gängigen Filmgrößen, einschließlich Rollfilm, entwickelt werden. Bei Einstellung auf einen 8-Minuten-Zyklus (100 Sekunden Tauchzeit) können circa 100 Filme der Größe 10 x 48 cm pro Stunde entwickelt werden.
NDT-E (Eco-)Filmentwicklungsgerät: Um nachteilige Auswirkungen auf die Umwelt zu begrenzen, hat Agfa die Filmentwicklungsgeräte mit der Bezeichnung „Eco“ (Ökologie und Wirtschaftlichkeit) entwickelt. Auch hier werden Geräte und Chemikalien sorgfältig aufeinander abgestimmt und erfüllen somit strenge ökologische Anforderungen wie die Höchstgrenze von 50 mg Silber pro Quadratmeter entwickelten Films zur Entsorgung von Spülwasser. Dieser Wert für den Silbergehalt ist mindestens fünfzehn Mal niedriger als bei herkömmlichen Filmentwicklungssystemen. Dies wird durch den stark verbesserten (Kaskaden-)Fixierprozess erreicht, der zudem zu einer größeren Menge rückgewonnenen Silbers führt.
Zudem wurden Maßnahmen ergriffen, um Energie, Chemikalien- und Wasserverbrauch zu reduzieren, wodurch die „Eco“-Serie der Entwicklungsgeräte so umweltfreundlich wie möglich gestaltet wurde. Abbildung 1-10 zeigt den schematischen Aufbau eines Hightech-Filmentwicklungsgeräts.
Die Ausführung „S eco“ verfügt über eine 50 % höhere Produktionskapazität als die U-Ausführung. Eine sehr nützliche Option ist die Eignung für den Einsatz bei Tageslicht in Kombination mit einem passenden Filmtransportsystem.